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Alpenüberquerung – Teil 2

Tag 2  Alpenüberquerung

Dampfzahnradbahn von hinten

Am zweiten Tag spürte ich die Überlastung, die Hüfte und das rechte Bein taten weh. Gut, dass ich den Abstieg bereits kannte. Es war ein „Augen zu und durch“. Tröstlich, dass ich bereits wusste, dass Tag 2 oder 3 der Tiefpunkt sein werden. Schlimmer konnte es nicht kommen! Doch! Die Blase am Fuß schmerzte, ich erfreute mich erst einmal an einem Fußbad im Fluss, genoss die Natur, die Ruhe. Wird schon werden. Und dann die Tatsache: Karte nicht richtig gelesen: auf asphaltierter Straße ging es nun zum schönen Achensee. Und ich konnte nicht mehr. Mir tat alles weh. Der nächste Bus ging in zwei Stunden. Das war mir zu spät. Also mühsam weiterlaufen. In Achenkirch dann die Rettung: in zwei Minuten kommt ein Bus, der mich zum Schiff bringen kann! Welch Glück! Wie konnte ich irgendwann mal glauben, dass ich ein Stück am Achensee langlaufen werde? (die Strecke sah vom Wasser toll aus, fast war ich neidisch – bis ich mich wieder bewegte.) Die Schifffahrt entschädigte meinen Leichtsinn der langen Strecke vom ersten Tag. Und dann die Fahrt mit der Dampfzahnradbahn, wie toll! Was für ein historisches Erlebnis! Und die schrecklichen letzten Meter zur Pension – konnte ich morgen weiterlaufen?

Tag 3 Alpenüberquerung

Pilze am Wegesrand

Tag drei und es war grau draußen. Welch Aufatmen nach der Hitze! Ich fing an mich einzulaufen. Auch wenn die Hüfte noch ein wenig quiekte, wenn ich den Rucksack aufsetzte, die Beine wurden leichter, der Weg wurde einsamer, verschlungener und definitiv nicht der, den es auf meiner Karte gab. Aber es war der, der mich lockte und die richtige Richtung versprach. Es war herrlich, ich fühlte mich langsam wohl. Der Nebel machte mir dank meiner letzten Wandererfahrung (Brauneck in der Wolke!) keine Angst, ich genoss viel mehr den Märchenwald. Ja, so fühlte sich die herbstliche Stimmung an. Wenn es einen Märchenwald gibt, dann ist es dieser! Ich traf keinen Menschen, war verbunden mit der Natur und wusste, dass dies mein Weg ist. Ich fühlte mich langsam pudelwohl. Dies änderte sich dann schlagartig auf der Hütte – aber es war die besagte Nacht Samstag/Sonntag. Und lieber eine Partyhütte als im Tal schlafen zu müssen, oder? Es gab nur die Flucht nach vorn: früh ins Bett (Ohropax sei Dank!) und früh raus (danke an den Extraservice für mich, 9 Uhr Frühstück wäre gar spät gewesen).

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Teil 3 – Tag 4 und 5

Teil 1 – Der Start

Überblicksseite Alpenüberquerung Tegernsee – Sterzing