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Die Reise zu mir selbst

Wie soll ich in Worte fassen, was in mir ist, wenn ich noch ganz beseelt von meiner Alpenüberquerung bin?

Es ist nicht nur das Wandern an sich, sondern das Fühlen dabei. Die gewaltige Natur, die imposante Landschaft, das Gehen, die Begegnungen und das Einssein mit mir selbst. Es fühlt sich so rund an, so vollkommen. So einfach, so leicht, einfach richtig. Frei.

Nachahmenswert

Ich hatte keine Erwartung und übertraf mich selbst. Natürlich beflügeln die sportlichen Leistungen, täglich bis zu 20 Kilometer zu laufen, den schweren Rucksack auf den Schultern (bzw. eher auf der Hüfte). Ich konnte gar nicht anders mehr als laufen und friedlich schlafen (manchmal schon 8 Uhr abends!). Es war so unwirklich und ist doch so wahr. Ich bin beflügelt, war mir noch nie so nah und kann es nur allen empfehlen (auch wenn ich weiß, dass dies nicht allen von Euch gut tun wird, weil sich auch Ängste breit machen können. Aber genau darum geht es ja: sich ihnen stellen).

Warum so eine Reise? Und dann auch noch allein?

Die zweite Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Ihr seid bei Euch, weil Ihr keine Rücksicht nehmen müsst (dafür habt Ihr auch keinen Motivator an Eurer Seite, aber der wird ab dem dritten Tag eh überflüssig). Es ist Euer Tempo, Eure Strecke, Eure Erfahrung – und wer sich zwingend mitteilen möchte, kann dies via Handy ja zu genüge tun. Dadurch, dass Ihr keine Rücksicht nehmen müsst, dann Pause macht, wenn Euer Körper sie braucht, Eure Bedürfnisse dann befriedigt, wann Ihr sie verspürt, findet Ihr eher zu Euch, so schön auch Gesellschaft sein mag. Gesellschaft bedeutet auch Rücksichtnahme und Regeln. Allein sein bedeutet bei sich sein. Die Komfortzone verlassen. Und Allein Reisen öffnet Begegnungen, die Ihr in einer Gruppe nicht erleben werdet (oder habt Ihr auf 2280m Höhe schon mal mit einem 86-Jährigen abends Wein getrunken und über das Wandern, Klettern, Ski- oder Wildwasserfahren philosophiert?). Das kann ich Euch versprechen.

Und ob Ihr nun die Alpen erklimmt oder den Jakobsweg lauft oder Euch eine ganz eigene Reise zusammenstellt: Ihr kommt verändert wieder. Klarer, ruhiger, besonnener, zentrierter. Es müssen keine riesigen Gedankenberge versetzt, Lösungen für den Alltag gefunden werden. Nein, es geht um die Verbindung mit der Natur, die uns erdet, zu uns bringt. Und uns dadurch reifen lässt.

Resümee

Verkehrsschild SterzingDas Einfache liegt so nah [tagelang laufen].

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Die Route

Ausrüstung

Überblicksseite Alpenüberquerung Tegernsee – Sterzing