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Mangel erkennen

Wahrnehmung

Wie nimmst du dich und deine Umgebung wahr? Siehst du das, was du hast? Oder siehst du eher das, was dir fehlt, wo du im Mangel bist? Vergleichst du dich und fühlst Neid oder Dankbarkeit?

Wenn du in den Spiegel schaust, was siehst du als Erstes? Deinen (zu) dicken Bauch? Die krumme Augenbraue oder lange Nase, das spitze Kinn? Den (zu) kleinen oder großen Busen? Das Hüftgold? Und wie bewertest du es?

Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.

– Marc Aurel

Erkenne

In der Bewertung liegt der Unterschied. Jeder Mensch findet an sich Macken, die er/sie nicht mag. Die aber anderen vielleicht gar nicht auffallen oder gar von deinem Lieblingsmenschen gemocht werden.

Entscheidend ist, nicht das zu sehen, was deine Macken sind (das ist der Mangelzustand), sondern zu schauen, was du hast (das ist der Glückszustand)! Vielleicht ein paar Kilos zu viel, mit denen dir aber – im Gegensatz zu einer superschlanken – Bohnenstange was zugetraut wird? Oder definierte Arme und/oder Beine, einen kleinen Busen, der beim Sport nicht stört? Manchmal ist nur eine Art der Betrachtung, um das eigene Mangeldenken aufzudecken und vielleicht sogar in ein positiv Denken bzw. in Dankbarkeit umzukehren.

Denkst du im Mangel, suchst du nach Verbesserung statt zu sehen, was du bereits hast. Und strebst immer nur danach, dass Bessere zu erreichen, statt voller Dankbarkeit zu sehen, was dir gegeben ist.

Beispiele

Klar kannst du auf die Yacht deines Nachbarn neidisch sein (wobei die Yacht als Synonym für alles Materielle steht), aber willst du dies tatsächlich auch haben? Die Verantwortung dafür tragen? Die Zeit für die Pflege oder das Ausfahren investieren?

Oder deine Studienfreundin hat schon vor Jahren ein Buch veröffentlicht (entspricht eine Art Aufmerksamkeit oder Berühmtheit erlangt), du träumst aber immer noch davon? Schau doch mal, was dein Leben dir bietet: das Weggehen können, ohne darauf zu achten, wie du gehst, stehst, sitzt und gut ausschaust.

Und der Kollege läuft schon den 10. Marathon und du noch nicht mal 10km? Willst du dich wirklich so schinden? Oder dann doch lieber ein bisschen Bauch und glücklich zur nächsten Schokolade greifen können, mal ein Wochenende nicht wieder Kilometer abreißen müssen, weil in drei Monaten ein fester Termin feststeht? Faul statt streng sein dürfen.

Oder die Arbeit ist schon wieder doof und überhaupt? Wärst du ohne glücklicher? Bist du nicht im Grunde dankbar dafür, dir deine Wohnung und ein paar andere Dinge leisten zu können?

Schönheit ist ein Standpunkt des Betrachters.

– Thukydides (griech. Historiker)

Und glücklich sein auch bzw. nur eine Entscheidung entfernt vom permanenten Wahrnehmen, was andere haben, aber du selbst nicht.

Anregung

Versuche doch mal, eine Woche lang das Positive einer Sache zu sehen, gerade, wenn du merkst, dass du verurteilst oder neidisch bist.

Unterstützen kann dich dabei (mein) Kurztagebuch.

Was fällt dir auf? Lass uns gern daran teilhaben!