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Vergleiche

Ja, ich provoziere und sage: es ist gut, wenn du dich vergleichst!

Neid im Vergleich

Natürlich, es stimmt, was Viele sagen und schreiben: vergleiche dich nicht, das fördert Neid. Neid ist negativ und macht dich unglücklich.

Aber nur, wenn du dafür empfänglich bist, wenn Äußerlichkeiten für dich relevant sind. Wenn du nur das siehst, was dir (in deinen Augen) fehlt. Statt das zu sehen, was du bereits hast.

Vergleich als Einschätzung

Ich meine: ohne Vergleich weißt du nicht, wer du bist, wo du stehst, was dir gut oder nicht gut tut. Ohne Vergleich wüsstest du nicht, was Armut oder Reichtum bedeuten. Und damit siehst du nicht, wo du stehst und wo du hin möchtest.

Und mit Armut/Reichtum meine ich nicht zwingend das Materielle, sondern deine Art des Lebens. Für den einen sind viele Erlebnisse sein Reichtum, für den nächsten das Wahrnehmen verschiedener Gefühle, für den dritten die Treffen mit Freunden. Der vierte macht es von den gemeisterten Routen seines Urlaubs abhängig, der nächste von den Charakteren seiner Kinder und den Umgang mit ihnen. Ein sechster fühlt sich reich an (Arbeits-)Erfahrungen, ein siebter an seinen Stunden allein daheim. Das, was für den einen viel ist, ist für einen anderen wenig, für einen dritten unerreichbar. Für einen vierten gar nicht interessant. Daher ist der Massstab unwichtig. Wichtig ist das eigene Fühlen/die eigene Beziehung zu etwas.

Vergleich als Massstab

Jeder hat sein (und natürlich hat jede Frau ihr) eigenes Maß. Und dass andere uns durch ihre Leistungen/Erfahrungen ein Vorbild sind, treibt uns an, unsere Wünsche und Ziele zu formulieren, nach ihnen zu streben.

Das klingt jetzt alles sehr leistungsorientiert, ist es aber nicht, weil nicht die Anzahl, sondern die gefühlte Intensität entscheidend ist. Und die ist ganz persönlich.

Wir sind uns oftmals nicht bewusst, was wir alles haben, worauf wir zurückblicken können. Oft leben wir im Mangelzustand und sehen das, was uns fehlt. Dreh dich mal um, schau, was du hast – und andere nicht! Das ist das Entscheidende beim Vergleichen: dass du dir bewusst wirst, was du hast. Und dies soll kein Aufruf zur Arroganz sein, sondern für eine Bewusstwerdung für das, was du hast/kannst und was dir im Alltag deine Basis bildet.

Anregung

Bist du manchmal neidisch auf andere? Dann hinterfrage doch mal das Warum? Warum hättest du auch gern ein schnelles Auto? Eine Yacht, ein Eigenheim und fünf Kinder? Was steckt tatsächlich hinter diesem Neid? Ein Freiheitswunsch? Ein Wunsch nach Nähe? Ein sozialer Aspekt?

Vielleicht ist dieser auch ganz anders realisierbar und für dich dann viel erfüllender? Ich plädiere da mal wieder (da m. E. für jeden machbar, wenn auch in anders gewählten Etappenlängen) für eine Alpenüberquerung 🙂 Freiheit pur, Nähe pur, soziale Aspekte, Natur, allein sein, treffen, reden und schweigen. Mut, Vertrauen, Kraft, Sport und Sightseeing,…

Oder die Kreativität deiner Kollegin stachelt dich an? Oder der Durchsetzungswille der anderen Kollegin? Vielleicht ist es auch ein Potenzial, was noch in dir erkannt werden möchte? Mach dich auf die Suche, warum es dich triggert. Dann ist der Vergleich nicht negativ, sondern förderlich.