Zum Inhalt springen

10 Fragen an… Holger Schmitt-Pawlik

„Hello again… ich sag einfach nur Hello again…“ Oh, falsches Lied! Aber was es mit dem Singen auf sich hat,  verraten wir gleich.  Magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen, lieber Holger?

Gern, liebe Christine! Hello again… klingt immer gut! Der gute alte Howie! Grins! Mein Name ist Holger, ich bin Sänger, Songwriter, Produzent und Gesangschoach mit meinem Lieblingsthema: Entdecke das Urtier in Dir, spüre deine ureigene Stimme, lerne sie kennen, lass sie nach dir rufen und kotz sie direkt aus dir heraus! So oder so ähnlich. Ich habe in vielen Bands gespielt und gesungen. Meine Band heisst the Fitzz – uns gibt es schon seit den 90ziger Jahren. Wir spielen eigene Songs, eine gute Mischung aus Melancholie und Independent-Pop. Ich bin aber auch Interpret, seit neustem auch ETA! Das ist wohl die offizielle Abkürzung für einen Elvis Tribute Artist! Yeah! Mein Künstlername ist Duke Elvis – wie ich dazu gekommen bin, ist eine andere Geschichte! Ansonsten bin ich in meiner Freizeit gerne Hobbygrafiker, Idealist und Heimwerker in einer Person.

Das klingt vielfältig und auch aufregend.

Und bevor wir tiefer ins Interview einsteigen, stelle du dir einfach vor, wie Holger und ich zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr in zwei roten Ohrensesseln vor dem Kamin sitzen. Holger mit dicker qualmender Zigarre in der Hand. Und ich, ich mit einem Gläschen Rotwein, das ich immer abstellen muss, wenn ich meinen Stift zücke, um mir Notizen zu machen – weil Holger so viel redet 🙂
Holger, Du hast eben gleich das Thema Singen angesprochen – und erleichterst mir damit den Übergang zu meiner nächsten Frage: wie bist du zum Singen gekommen? 

Nun liebe Christine, ich singe schon immer! Meine Eltern waren rock’n’roller – sie hörten Platten von Elvis, Carl Perkins, Little Richards, Roy Orbison und viele mehr. Das waren meine ersten Musikeinflüsse, und ich habe natürlich immer mitgesungen. Aber eigentlich bin ich nicht zum Singen gekommen, das Singen ist und war schon immer da! Es ist in mir und will einfach raus! Ich habe mit 15 angefangen in Bands zu singen und dabei ist es auch geblieben.

Und warum Elvis? Was verkörpert er für dich? 

Elvis war und ist King – ohne Überzeugung würde ich das nicht machen! Ich gebe zu, eine gute Portion Selbstironie schadet dem Ganzen nicht, sondern ist ein Gewinn, ein Goodie, ein Markenzeichen für Duke Elvis! Die Frage ist, was wäre, wenn der King noch unter uns weilen würde, was wäre sein nächstes Projekt? Wie gesagt, es waren die ersten Platten, die ich gehört habe. Es gab auch nichts anders. Dazu kommt, dass ich unglaublich gut aussehe (grins). Und ich ein uneheliches Kind hätte sein können, denn meine Mutter lebte in der Rhön, als Elvis in Wildflecken stationiert war. Elvis ist love, Elvis ist der Ursprung zu meiner Stimme, Elvis ist god! Ha ha ha Elvis war damals und ist der King of Rock’n’Roll. Ohne ihn gäbe es viele Bands wie die Beatles nicht. Außerdem ist der Style mit den Jumpsuits in den 70zigern super! Sein Comeback in Las Vegas war legendär und ein Sexsymbol seiner Zeit. Vielleicht schlüpfe ich deshalb gern mal in diese Rolle. 🙂

Was bedeutet das Singen für dich? Ob nun als Elvis oder für deine selbstgeschriebenen Songs? 

Duke Elvis
Duke Elvis

Im Singen drückst du deine Ursprünglichkeit und Herrlichkeit aus. Und du triffst manchmal unvorbereitet auf dein tiefstes inneres Ich, deine verletzliche Seele! Das find ich immer spannend, denn singen wirkt wie ein Donnern und Grollen, sitzt tief und steigt empor in einem intensiven Augenblick. Mit deiner Stimme oder im Singen lässt du dein Publikum teilhaben an deinem Schmerz, an deiner Freude und an deinen Gefühlen. Oder auch an Gefühlen, die in einem Song beschrieben werden. Im Singen musst du loslassen, dich fallen lassen können und bereit sein einen Schritt weiter zu gehen. Du musst immer so singen, als schaute man dir direkt in dein Herz. Das funktioniert nicht mit Verstand, das fließt intuitiv und mit viel Gespür für den Moment.

Mir hast du ja schon vorab verraten, dass du intuitiv bist. Was bedeutet es für dich? 

Intuition ist im Singen oder auch im Musikmachen ein Kernelement. Sie bringt großartige Songs hervor. Sie hilft Dir beim Jamen. Das ist, wenn sich Musiker treffen und einfach Musik machen, ohne sich vorher darauf zu einigen, was sie spielen. Das geschieht intuitiv und automatisch. Man hat so etwas wie einen 7. Sinn, vielleicht beschreibt es das ganz gut. Die Luft im Raum brennt vor Adrenalin, man ist locker und doch auch angespannt, man spürt, hört in sich rein und ist trotzdem aufmerksam, was alle um einen herum machen. Man hört genau hin und weiß, wann man lossingen kann. Intuitive Erfahrungen und Rangehensweisen sind in kreativen Prozessen normal – für mich ist es schön, diese „Gabe“ zu haben und das auch gesanglich ausleben zu können.

Viele sagen ja, dass uns Frauen die Intuition in die Wiege gelegt wurde. Wie siehst du es? Und bist du eine männliche Ausnahme? 

Das glaube ich nicht. Frauen spüren wohl eher in sich hinein, sind grundsätzlich emotionaler als wir Männer. Das könnte aber auch evolutionär bedingt sein, oder auch anatomisch, oder es liegt Frauen wohl dann doch eher in den Genen, oder es könnte aber auch hormonelle Gründe dafür geben… Ich denke, Frauen reden einfach eher über Gefühle und glauben, dass das mit Intuition zu tun hat. Ha ha ha. Spässle. Männliche Intuition funktioniert anders: Sie ist eher versteckt und suptil, da es in der Männerwelt als Schwäche gilt, nicht nach Fakten zu handeln. Wobei viele Manager sich auf ihre Intuition verlassen – es aber nie zugeben würden. Ich bin immer eine Ausnahme – das liegt wahrscheinlich an meiner weiblichen Seite, die ich sehr schätze!

Viel reden kannst du auf alle Fälle wie wir Frauen 🙂 Aber bevor du mich unterbrichst: Was berührt dich?

Du berührst mich (hi hi hi)! Es berührt mich, wenn ich live singe und der sogenannte Funke überspringt und Energien fließen. Das ist ein tolles Gefühl, denn in diesem Moment können die Energien ungehindert fließen. Das funktioniert aber nur, wenn man sich selbst aufmacht und wenn man quasi seine Ausstrahlung auf andere strahlen lässt. Das funktioniert nicht immer. Aber wenn es gelingt, ist es ein berührender, intimer und glückseliger Moment oder auch Flow zwischen dir und deinem Publikum. Mich berühren aber auch viele andere Dinge in meinem Leben – die feinen Nuancen zwischenmenschlicher Gefühle wie auch besondere Momente, die es gilt bewusst wahrzunehmen und sich daran zu erfreuen.

Bei welcher Beschäftigung vergisst Du die Zeit, bist du im Flow?

Beim Song schreiben, texten und singen vergesse ich gern mal die Zeit. Bei allem, was mich kreativ umhertreibt, bin ich oft im Flow. Das kann beim Mauern genauso sein wie beim Mopedreparieren. Wenn man für eine Sache brennt, dann macht das einfach Spaß – flow ist ja auch nur eine andere Bezeichnung für „wenns flutscht“ ha ha ha. Dinge, die nahtlos ineinander greifen und sich einfach gut anfühlen.

Gibt es eine Frage, die Du gern mal gestellt haben möchtest? Wie ist Deine Antwort darauf?

U2 ruft an und sagt: Unser Sänger ist abgesprungen, da draußen warten heute Nacht 20.000 Leute, bist du bereit? Meine Antwort: Logo, für den Rock’n’Roll immer! Allzeitbereit! Ha ha ha

Oder: Hey, ich habe 1 Million übrig, darf ich dir die schenken? Antwort: Gern, immer her damit!

Oder ein Klassiker: Die Polizei hält dich abends an und bevor sie dir eine Frage stellen können, kurbelst du die Scheibe runter und sagst: Einen kleinen BigMac und eine Cola Light bitte!

🙂 🙂 🙂 Was möchtest Du den Lesern meines Blogs mitgeben?

Bleibt euch selbst treu und seid friedlich zueinander! Glaubt nicht allen Scheiß, den andere behaupten, sondern hört auf euer Herz, der Rest kommt von ganz allein! Amen! 

Ich danke dir von Herzen für das inspirierende Interview! Wir wollen es natürlich nicht versäumen, hier noch die Links zu setzen, um dich als Duke Elvis zu buchen und auf Facebook zu folgen (alle Links = Werbung):

Vielen lieben Dank, dass du mich für das Interview eingeladen hast – es war mir eine Ehre!