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10 Fragen an… Yve Gratz

Hey Yve, schön, dass wir uns auf diesem Wege wiedersehen! Wir haben uns über Alex kennengelernt und arbeiten momentan zusammen. Bevor wir darüber sprechen, magst du dich bitte kurz vorstellen?

Liebe Christine, unsere Begegnung auf dem Wandercamp war eine wunderbare Fügung und bestätigt mich in meiner Philosophie, dass wir finden, was zu uns gehört, wenn wir unseren Weg gehen – oder auf den Berg 😉

[Anmerkung: Kopfnicken und dankbares Lächeln meinerseits]

Yve Gratz
Yve Gratz
©Clara Denk

Ich bin Yve, kreativer Freigeist, Emotionsmensch mit wildem Herzen und MUTivatorin – und das alles verbinde ich in meiner Aufgabe als Personal Brand Mentorin. Seit Dezember 2020 bin ich selbständig, eine ziemliche Hau-Ruck-Aktion, die mich viel Mut gekostet hat.

Nach 14 Jahren Marketing & Kommunikation in Festanstellung war es Zeit, eigene Wege zu gehen. Heute begleite ich meine Kundinnen dabei, ihre mutige Personal Brand aufzubauen auf Basis ihrer inneren Stärke, die wir in einem gemeinsamen Prozess herausarbeiten. Im nächsten Stepp geht es darum, diese Kompetenzen und den Kern der Marke klar & deutlich nach außen zu kommunizieren.

Dieser Prozess basiert auf 2 Säulen: Markenstrategie und Persönlichkeitsentwicklung. Denn gerade im Personal Branding steht und fällt alles mit der Person und demnach mit der Persönlichkeit, weshalb das eine ohne das andere in meinen Augen nicht gut funktioniert.

Lieben Dank!
Bei dir geht es um Mut. Mut zu sich selbst. Wie mutig bist du? Und war es früher anders?

Hier wären wir wieder – Selbst- & Fremdwahrnehmung 😉 Wenn ich es objektiv betrachte, dann bin ich wohl schon recht mutig, ja. Mut ist ja auch etwas, das wächst, indem wir so handeln. Wir werden, indem wir tun. Selbstwirksamkeit ist dabei ein wichtiger Faktor.

Früher war ich sicher weniger mutig, aber gerade, wenn ich vor wegweisenden Entscheidungen stand, dann war ich zumindest immer mutig genug, um meiner inneren Wahrheit zu folgen und für mich selbst loszugehen. Denn irgendwann habe ich gelernt: Wenn ich für mich selbst nicht einstehe, dann tut es auch kein anderer.

Warum ist Mut so wichtig im Business?

Yve GratzMutig zu agieren bedeutet ja nicht, dass man keine Angst hat, sondern diese Angst wahrnimmt, annimmt und sie dann ganz bewusst überwindet.

Angst unterstützt uns, Risiken und Chancen abzuwägen und nicht blindlings dumme Entscheidungen zu treffen. Aber es verlangt Mut, um sich dann für eine Sache zu entscheiden und sich nicht von der Angst lähmen zu lassen.

Gerade die Selbständigkeit oder das Unternehmertum geht IMMER mit Risiken einher. Wenn ich nicht dazu bereit bin, diese einzugehen, indem ich mutige Entscheidungen treffe, dann wird es langfristig schwierig, wirklich gut davon leben und unternehmerisch wachsen zu können. Lässt du dich von deiner Angst lähmen, dann kommst du nicht mehr weiter. Genau deshalb geht es ohne Mut meiner Meinung nach nicht.

Oh ja! Und warum hilft Mut, sich selbst besser zu „finden“/zu positionieren?

Um sich selbst zu finden und die Grundlage für eine gute Positionierung zu erarbeiten, darf man erstmal bei sich selbst hinschauen, sich in seine Tiefen begeben.

Und in diesen Tiefen befinden sich ja nicht immer nur schöne Dinge, sondern wir finden da auch Abgründe, unangenehme Wahrheiten und Dunkelheit. Sich all diesen Dingen und seinen inneren Dämonen zu stellen, verlangt unglaublich viel Mut. Aber es schafft auch ein Bewusstsein für sich selbst, für seine Stärken, seine Schwächen, seine Besonderheiten und die eigene Geschichte. Und Bewusstsein schafft Klarheit. Wenn ich klarsehe, weil ich mich durch den Nebel gekämpft habe, dann weiß ich auch wo ich stehe. Ich kann sehen, was zu mir gehört, wer ich bin und wo ich hinwill. Und daraus ergibt sich dann die Positionierung.

Wie unterstützt du deine Kunden/Kundinnen, sich zu positionieren?

Der Weg dorthin führt über verschiedene Stationen. Mir ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass ich immer den Weg meiner Kundinnen einschlage und sie auf IHREM Weg begleite und sie nicht einfach auf meinen Weg zerre und mitschleife.

Eine Station auf ihrem Weg ist es, ihnen zuerst einmal die richtigen Fragen zu stellen und damit die nötigen Impulse zu setzen. Durch diese Selbstreflektion lichtet sich der Nebel meist schon etwas und ein innerer Prozess wird angeregt.

Als Begleiterin navigiere ich meine Kundinnen auch durch das ein oder andere Nebelfeld, was eine weitere Station markiert. Gerade, wenn der Mut fehlt, sich da komplett selbst durchzukämpfen oder hinzuschauen, was sich dahinter verbirgt, ist es umso wichtiger, dass da jemand ist, der ermutigt. Der die Ängste des anderen ernst nimmt, aber auch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kann. Der seinem Gegenüber den Raum gibt, sich in seinem Tempo ran zu wagen, seine Emotionen zeigen zu können, aber ihn in diesem Raum dann nicht einfach alleine lässt.

Außerdem kann ich die blinden Flecken sehen, ich kann die Essenz eines Menschen erfassen und muss ihm dann nur noch den Spiegel vorhalten, damit er selbst sehen kann, was da alles Wundervolles in ihm steckt.

Ich durfte diesen Prozess bereits mit dir gemeinsam durchlaufen und weiß, es geht so richtig ans Eingemachte. An meinen Kern.
Gehst du gern in die Tiefe? Warum?

In der Tiefe liegt die Wahrheit, da liegen die Schätze und der innere Reichtum eines Menschen. Aus Erfahrung weiß ich aber auch, dass diese Schätze oft mit Trümmern, Asche und Staub zugedeckt sind, weil andere deren Wert nicht erkannt haben und wir dadurch selbst irgendwann angefangen haben, an ihm zu zweifeln. Also haben wir ihn ganz tief in uns vergraben. Um nicht hinschauen zu müssen. Oder um ihn zu schützen.

Deshalb ja, ich gehe in die Tiefe, weil ich diese Schätze finden möchte. Und weil ich keine Angst davor habe. Ich habe keine Angst vor dem, was da unten zu finden ist. Egal, ob es Dunkelheit, Dämonen oder eben dieser innere Reichtum ist. Alles hat seine Daseinsberechtigung und alles darf gesehen werden. Das macht echte Verbindungen aus, das schafft wahres Verständnis füreinander, Empathie und Respekt. Und ich will nicht weniger als etwas Echtes mit meinen Kundinnen erschaffen – aber das geht nur aus der Tiefe heraus.

Was bedeutet Glück für dich?

Glück findet sich für mich in den kleinen Dingen. In einem Sonnenaufgang auf dem Berg. Im Fühlen des Fells meiner Hündin, wenn ich sie streichle. Glück ist aber auch etwas, das wir selbst erschaffen. Der Blickwinkel entscheidet. Und die eigenen Taten. Glück entsteht in der Art und Weise, wie ich die Welt und andere Menschen betrachte. Ob ich (ver-)urteile oder nicht.

Wir bezeichnen außerdem vieles als Glück, was wir selbst beeinflusst haben, aber aufgrund eines Defizits im Selbstbewusstsein nicht (an-)erkennen können. Das Projekt ist gut gelaufen – was ein Glück! Naja, vielleicht lief es auch gut, weil du es gut gemacht hast?! Und vielleicht ist das das Glück, das du damit selbst für dich erschaffen hast. Denk mal drüber nach 😉

Was für eine wunderschöne Sichtweise!
Bei welcher Beschäftigung vergisst du die Zeit, bist im Flow?

Da gibt‘s wohl mehr als nur eine ^^ Ich vergesse die Zeit bei guten, tiefgründigen Gesprächen, die mich bewegen und zum Nachdenken anregen.

Aber auch, wenn ich mich tief in strategische Themen hineindenke und versuche, Lösungen zu finden.

Gibt es eine Frage, die du gern mal gestellt haben möchtest? Und wie ist deine Antwort darauf?

Das ist eine gute Frage, über die muss ich einen Moment nachdenken. Ich denke es ist die Frage, warum ich mich immer wieder für Mut entscheide. Die Antwort darauf ist: Weil ich Vertrauen ins Leben und die Prozesse habe und auch Vertrauen in mich. Ich bin überzeugt davon, dass sich immer alles fügen wird. Und wir im Leben vor die Aufgaben gestellt werden, die wir für unser Wachstum und unsere Entwicklung brauchen. Aber dafür müssen wir uns dieser Aufgaben annehmen und mutig sein.

Da bin ich ganz bei dir. Mut und Vertrauen liegen eng beieinander.
Was möchtest du den Lesern meines Blogs mitgeben?

Dass jeder von uns alles in sich trägt, was er braucht um seinen Weg gehen zu können. Wir können der Welt, anderen Menschen und auch uns selbst immer dann am meisten schenken, wenn wir bei uns bleiben, uns nicht verstellen, nicht verstecken.

Vielen lieben Dank, liebe Yve🙏🏽

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