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Buchrezension: Suizid

Der Titel ist schwerer als der Inhalt

Cover Suizid

Der Begriff Suizid, Selbstmord, lässt viele Menschen aufschrecken. Das Thema Tod hat wenig Platz in unserer Gesellschaft. Und gehört doch zum Leben dazu. Ein Tabuthema, das hier gebrochen wird.

Das dunkle und gleichzeitig hoffnungsvolle Cover (links) drückt gerade diesen Aufbruch/Ausbruch aus.

Suizid – Die Rückkehr des Lichts

Dieses Buch kaufte ich mir, weil ich verstehen wollte, wie jemand sich entscheiden kann, freiwillig diese wundervolle Erde zu verlassen. Was treibt einen an, diesen Schritt zu tun, geliebte Menschen zurückzulassen.

Aber darum geht es in dem Buch gar nicht, das war meine Erwartung.

Es geht zwar um zwei Menschen und ihre Beziehung, aber als Leserin fragte ich mich, ob ich auch dieses Abhängigkeitsmuster in mir trage. Kann ich genauso hart sein? Verfalle ich auch in Gutgläubigkeit, obwohl ich Zweifel habe?

Viel mehr geht es um zwischenmenschliche Verhaltensweisen und -muster. Um Lügen und Zweifel. Um Vertrauen und Glaube. An sich. An andere. Es geht um Enttäuschung und auch Entsetzen. Um fehlende Wertschätzung und das Funktionieren im Alltag. Um Kompromisse, die nicht ehrlich sind. Nicht ehrlich zum eigenen Herzen, aber zum damaligen Zeitpunkt nicht anders realisierbar.

Ein Buch zum eigenen Reflektieren und Erkennen.

Aufarbeitung

Für die Autorin ist das Buch eindeutig eine Verarbeitung ihres Erlebten. Ein Aufarbeiten und Teilhabenlassen. Und durch ihre Wortwahl spannend und mitziehend.

Und am Ende auch irgendwie erleichternd.

Resümee

Keine leichte inhaltliche Kost, aber leicht geschrieben. Es ist ein Roman, den man inhaltlich von sich fern halten kann, aber dann das eigene Fühlen verpasst.

Ich liebe wahre Geschichten, sie sind einfach authentisch. So wie dieses Buch.

Ausblick

Die Autorin Andrea Schröder (Werbung) habe ich letzte Woche interviewt. Und mir scheint, etliche der alten Muster, die in dem Buch aktuell waren, sind inzwischen durch ihre Weiterentwicklung gewichen.