Wer bist du wirklich, wenn du alle Rollen und vor allem unbewussten Muster ablegst?
Puh, das Thema Rollen, Muster und Traumafolgen wird überall wiedergekaut, dass wir uns davon befreien sollten. Wie tief dieses Thema geht, erkennst du jedoch erst, wenn du so richtig tief drin steckst, all die Bücher und Tipps nichts bringen, weil es keinen Weg daraus gibt, der deinen Prozess beschreibt.
Ich empfinde gar all das, was es in Büchern, Blogs und Videos zu konsumieren gibt, als viel zu oberflächlich. Nichts beschreibt, wie ich mich fühle.
Mir kommen die Sätze wie „dein Ego muss sterben“, „erst wenn du dich voll und ganz hingibst“, „wenn du alle Schichten ablegst“ und ähnliches Blabla so lapidar vor. So Nichts. So von-allen-wiedergekaut, ohne echtes Selbstfühlen.
Ich weiß nicht, an welchem Schritt meiner Entwicklung ich stehe, ob da ein Ego stirbt oder ich ein bunter Schmetterling werde. Ich fühle den Scheißhaufen, der ich selber bin. Ja, der ich bin.
Ich sehe einen Teil meiner Muster, meiner (Ur-)Wunden und sehe, was für ein Arschloch ich bin, was für ein noch größerer Kontrolletti, als ich bisher dachte. Was für eine hinterhältige Manipulatorin, die ich nie sein wollte. Oh ja, ich habe richtig Dreck am Stecken, wofür ich mich inzwischen nicht mehr schäme, sondern mich anerkenne. Erkenne, dass auch ich nur aus meinen Wunden und Mustern heraus agiert habe, weil meine Seele Erfahrungen machen wollte, weil ich etwas nicht fühlen, sondern auf meine Weise lieber kontrollieren wollte. Und das ganze völlig blind unbewusst und automatisiert hinter einem fetten Schutzwall, den wir alle tragen. Den wir uns aufgebaut haben, um eben genau diesen Dreck am Stecken leugnen zu können.
Der Prozess des „Wer bist du?“
Wenn du dich mit deinen Prozessen auseinandersetzt, weißt du, dass es oft heißt, wir sollen unserem Gegenüber die Freiheit einräumen, dass es alles so gut macht(e), wie es konnte. Es konnte nicht anders. Handelte aus eigenen Erfahrungen und Schutzmustern heraus. Niemand ist von Grund auf böse. Die Handlungen geschehen immer aus einem Gefangenennetz heraus, in das wir uns selbst hineinbegeben haben, weil es uns als Schutz nach Trauma-Erlebnissen diente (und ja, wir haben alle Bindungs- oder Entwicklungstrauma!).
Und nun erkenne ich mein Netz, in dem ich mich selbst gefangen hielt. Ein Scheißgefühl. Es ist so viel einfacher, jemand anderem seine Macken und Taten nachzusehen als sich selbst.
Wirklich diese Fieseleien in mir zu sehen und mich dafür nicht zu verurteilen, das ist harte Kunst. Es waren unbewusste Handlungen, Handlungsmuster. Es waren Schutzhandlungen vor unerträglichem Schmerz, vielleicht sogar aus alten Inkarnationen geprägt. Aber egal woher es kommt, das bin oder war ich. Davon darf ich mich befreien und weich zu mir selbst werden. Und so ganz in mir ankommen, in meinem wahren Sein. Schrittchenweise. Nicht von heute auf morgen, denn es ist ein Weg. Ein langer Weg. Ein sehr langer Weg.
Mein Prozess geht dieses Mal so viel tiefer als das, was ich bisher in meinen Büchern beschrieben habe. Es ist eine neue Dimension, in die ich hineinwachsen darf. In meinem Tempo, in meiner Intensität, egal was andere sagen und denken, dass ich da mit meinem Wissen doch längst drüber stehen müsste.
Müsste ich drüber stehen? – Das darfst du selbst entscheiden. Hierzu habe ich einen Post auf YouTube verfasst. Lass mir gern deinen Senf oder deinen Dreck am Stecken da 😉
Wer bin ich – dass ich werten kann?
Wie oft be-wert-en wir, be- oder ver-urteil-en wir? Wer sind wir – Wer bist du? -, dass wir uns anmaßen können, über andere zu urteilen? Haben wir ihre Erfahrungen gemacht? Tragen wir ihre Ängste mit uns herum?
Wir sollten immer wieder weiter denken als bis zu unserem Horizont…
Und jedem den Freiraum schenken, den er/sie/es benötigt. Vor allem wir selbst <3