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Fokussiertes Zuhören

Meine Erlebnisse

Ruhe
Ruhe als Quelle des guten Zuhörens

Ich höre nicht nur in zunehmendem Alter nicht mehr gut, ich höre leider auch schlecht zu. Podcasts & Hörbücher höre ich nur, wenn ich nebenbei noch was „zu tun habe“ – zum Beispiel walke, koche, putze oder aufräume. Selbst bei den aktuell zuhauf stattfindenden Videokonferenzen, bei denen ich auch stets die Kamera anhabe, also sichtbar bin, merke ich, wie mein Gehör auf Durchzug schaltet, wenn ich nicht unmittelbar angesprochen werde. Sogar, wenn es sich um Themen handelt, die mich zum Beispiel in meiner Arbeit tangieren. Auch im Privaten: Erst kürzlich, beim Spaziergang mit einer Freundin, die mir von aktuellen Problemstellungen ihrer Arbeit erzählte, driftete ich ab und stellte auf der Heimfahrt fest, dass ich nicht gut zugehört und damit auch nicht angemessen auf ihre Sorgen reagiert habe und eingegangen bin.

Wirkung auf Erzählenden

Dass sich fokussiertes Zuhören bezahlt macht, hat zum Beispiel der Harvard-Professor William Ury herausgefunden: Menschen, die sich in der Kunst des Zuhörens üben, haben eine starke Wirkung auf ihr Gegenüber. Denn aufmerksame Zuhörer vermitteln Wertschätzung, Anerkennung und Empathie, allesamt Faktoren, die nachweislich die Psyche stärken und das Wohlbefinden steigern. Studien belegen sogar, dass achtsames Zuhören beim Erzählenden Herzfrequenz und Blutdruck senkt. So wird man als aufmerksamer Zuhörer von Mitmenschen mit Motivation und Loyalität belohnt – Zutaten, die nicht nur im Privatleben zu einem positiven Miteinander beitragen, sondern auch die Arbeit mit Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erleichtert. Zuhören zahlt sich aus und hilft, Konflikte zu vermeiden oder zu lösen. Zuhören ist also keine Technik, sondern eine Haltung: Seinen Mitmenschen gegenüber offen, zugewandt, mitfühlend und wertfrei zu sein.

Tipps & Tricks

Was tun, um fokussiertes Zuhören zu lernen? Mindfulness, Balance, Achtsamkeit, Detoxen. Es gibt zahlreiche Bücher, Workshops, Videos, Kurse. Das achtsame Zuhören ist eine Form des Minimalismus: Mehr Nähe zum Gegenüber, weniger Ablenken lassen. 

Ich habe beschlossen, „Achtsames Zuhören“ folgendermaßen in kleinen Schritten zu üben:

  • Die Erzählende, den Erzählenden ansehen.
  • Der Gesprächspartnerin, dem Gesprächspartner vermitteln, dass ich wirklich im Gespräch drin bin, auf Körperhaltung achten!
  • Ablenkung vermeiden, bedeutet Handy weglegen, zweiten Bildschirm ausschalten, keine weiteren Devices, störende Geräusche, keine anderen Tätigkeiten ausführen.
  • Bewusst daran denken, dass ich mich auf das Gespräch fokussiere.
  • Nachfragen. Mitdenken.
  • Mich selbst und eventuell aufkommende Bewertungen zurückhalten.
  • Denk-Pausen zulassen.

Achtsames Zuhören ist also nicht ganz einfach. Doch ich meine, es lohnt sich. Konzentriertes Zuhören kann dabei helfen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und einen wertschätzenden Umgang zu fördern. Außerdem können dadurch Missverständnisse gleich geklärt und so im Keim erstickt werden.

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren und auf fokussiertes Zuhören neugierig machen. Gib mir gerne via Twitter oder Facebook (s. unten) Rückmeldung oder vernetze dich mit mir. Ich freue mich auf dein Feedback!

Susanne Schatten______________________

Susanne steht mit beiden Beinen fest im Leben, liebt Lesen und Schreiben und ist neuerdings gerne in Bewegung zu Wasser, zu Fuß und mit dem Rad.

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