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10 Fragen an… Monika Schießler

Liebe Monika, obwohl wir uns noch nicht lang kennen, spüren wir eine tiefe Verbundenheit. Aber bevor es in die Tiefe geht, magst du dich kurz meinen LeserInnen vorstellen?

Monika Schießler
Monika Schießler

Liebe Christine, ja, die Online-Welt hat uns zusammen geführt, und wir sind verbunden. Das freut mich sehr, auch dass ich mich hier bei dir zeigen darf. Ich bin Mama von zwei erwachsenen Jungs, verheiratet und lebe im Münchner Westen. Ich arbeite einerseits als Angestellte in einer Beratungsstelle für Essstörungen und in meiner eigenen Praxis als Coach und Frauenbegleiterin. Durch meine eigenen Lebensthemen begleite ich vor allem Frauen in Wandlungsphasen, Krisen, Burn Out-Zuständen und kreiere Räume, in denen Frauen sich verbinden und nähren können. In meinen Frauenkreisen reden wir viel über unsere Gefühlswelt, zeigen uns nackig und bekommen gleichzeitig Halt, Verständnis, Geborgenheit und fühlen uns sehr miteinander verbunden.

Oh ja, das kann ich bestätigen. Denn über deine Frauenkreise, die ich regelmäßig und sehr gern besuche, kennen wir uns. Und sie geben mir Kraft, Zuversicht und wie du sagt: Verbundenheit.
Was bedeutet Verbundenheit für dich?

Verbundenheit ist für mich ein tiefes Gefühl von angenommen werden, so wie ich bin und den anderen annehmen, so wie er ist. Liebe fließt, alles darf oder nichts muss. Dieses Gefühl spüre ich in meiner Familie, in der Natur, bei Tieren oder in tiefen Gesprächen mit Menschen. Meist finde ich dieses Gefühl auch bei Frauen, die offen sind für alle Facetten des Lebens, in sich aufgeräumt haben. Da ich mich nicht mehr anpassen will und mich so zeige, wie ich bin, werde ich manchmal auch gerne als Projektionsfläche genutzt, da wird es dann mühsam 😊 Verbundenheit bedeutet mir sehr viel, das ist für mich wie Nahrung für mein Seelenleben.

Ja, die Verbundenheit mit dem großen Ganzen nährt unsere Seele. Das sehe ich auch so.
Ist Verbundenheit nur mit anderen oder auch mit sich selbst möglich? Wie siehst du dies?

Das ist ein wunderbares Thema für meine Frauenkreise. Im besten Fall fühlen sich die Frauen zum Abschluss mit den anderen Frauen verbunden und auch wieder mit sich selber. Verbundenheit mit sich ist mein Lieblingsthema, denn dazu gehört SelbstFürsorge, SelbstBewusstsein, SelbstLiebe, SelbstVertrauen. Für mich sind das Lebensthemen, mit denen frau immer unterwegs ist und reflektieren kann. Je bewusster ich mich im Alltag damit beschäftige, umso leichter kann ich die Verbundenheit zu mir, meinen Gefühlen, meinen Bedürfnissen, meiner Wahrheit halten. Wenn ich mich anpasse, nur funktioniere, Schmerzen übergehe, dann habe ich die Verbundenheit zu mir verloren und werde vom Leben gelebt.

Je verbundener wir also mit uns selbst sind, umso mehr können wir unsere inneren Anteile leben? Die Weiblichkeit und Männlichkeit beispielsweise.

Monika SchießlerFrauen sind so unglaublich vielschichtig. Ich beschäftige mich gerne mit den urweiblichen Qualitäten und den Archetypen. Ich finde das so spannende Forschungsfelder, die ich auch ganz bewusst einsetzen oder ausleben kann. Ich bin sehr gerne Mutter und lebe dann die Fürsorglichkeit und bedingungslose Liebe aus. Und dann bin ich wieder die Abenteuerin und gehe allein auf Reisen. Und dann mag ich die Heilerin in mir entdecken und helfe anderen Menschen. Je mehr ich mich mit mir und meinen Aspekten (Archetypen) beschäftige, umso bunter wird mein Leben. Der Ausgleich zwischen Yin (weiblich) und Yang (männlich) ist auch ein wichtiger Aspekt, denn wenn wir zu sehr unsere männlichen Aspekte ausleben, erschöpfen wir Frauen uns. Nur wenn unsere Yin-Schale gut gefüllt ist, wir in unserer weiblichen Kraft sind, können wir auch viel geben. Das gehört zur SelbstFürsorge.

Wie kommt jemand auf den Weg, um mehr SelbstFürsorge zu leben?

Leider kommen die Frauen erst zu mir, wenn sie unter großer Erschöpfung leiden, die Gedanken sich im Kopf nicht mehr steuern lassen und in der Nacht zu quälenden Monstern werden. Frauen geben von Herzen gerne, nähren und versorgen Familie, Freunde, Tiere, engagieren sich ehrenamtlich, arbeiten mit Herzblut. Dabei vergessen sie sich selber, als wären wir Maschinen mit endloser Energie. Wir haben selten gelernt, nein zu sagen, unsere Bedürfnisse wichtiger zu nehmen und unsere Grenzen zu achten. Da beginnt oft der Weg, sich wieder mehr zu fühlen, sich auch um sich selber zu kümmern, Kraft zu tanken. Frauen brauchen viel mehr Ruhephasen als Männer, sich das einzugestehen bei den vielen Aufgaben fällt oft schwer.

Und wie kannst du sie dabei unterstützen?

Wir machen erstmal eine Bestandsaufnahme. Frauen können sehr gut bagatellisieren, und wenn ich ihnen das Ausmaß ihrer Erschöpfung und oft ihrer Lebensmüdigkeit vor Augen führe, erkennen sie erst, wie lange sie schon durchgehalten haben. Dann fangen wir mit ganz kleinen Schritten an:

  • wie kann ich Pausen einbauen
  • wie bekomme ich wieder ein Gefühl für mich
  • wie formuliere ich meine Bedürfnisse und erfülle sie
  • welche Antreiber habe ich in mir
  • wie steuere ich meine Gedanken.

Nein sagen zu lernen ist auch oft ein großes Thema. Damit die Frauen schnell eine Veränderung wahrnehmen können, nehme ich noch Bachblüten dazu. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell sich dann etwas verändern darf und die Frauen wieder in ihre Kraft kommen und bewusster mit ihrem Leben umgehen.

Diese Bewusstheit für das eigene Leben und Sein, für die eigenen Grenzen werden m.E. immer wichtiger. Weil wir als Gesellschaft ausgebrannt sind, es aber viele Menschen nicht sehen oder zugeben (wollen). 
Ich kenne dich über deine Frauenkreise und finde sie sehr bereichernd. Was bereichert dein Leben?

FrauenkreisMich bereichern auch Frauenkreise. Meine eigenen und als Teilnehmerin, wenn ich zum Beispiel in der Schweiz oder auf Korfu dabei bin. Mich bereichern meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit. Ich gehe sehr bewusst durchs Leben und Energiesauger, unangenehme Menschen oder Lebensumstände werden sehr schnell verändert oder verabschiedet. Das habe ich inzwischen gut lernen können. Ich gehe sehr gerne in die Natur und genieße Sonnenuntergänge, genieße den Wald, kuschle mit meiner Katze. Es gibt soviel Bereicherung, Berührung im Herzen, wenn wir uns dafür öffnen.

Bei welcher Beschäftigung vergisst Du die Zeit, bist du im Flow?

Ich lege sehr gerne Blumenmandalas, bemale Steine zu Käfern, sitze im Garten und beobachte einfach nur die Umgebung, oder gartle im Gemüsebeet, das ist wunderbar zum Entspannen und um die Zeit zu vergessen.

Oh ja, da stimme ich dir zu!
Gibt es eine Frage, die Du gern mal gestellt haben möchtest? Wie ist Deine Antwort darauf?

Bei uns geht gerade folgende spannende Frage um:

Wenn du drei zusätzliche Leben hättest, wie würdest du sie verbringen?

Ich würde gerne ein Leben am und mit dem Meer verbringen. Ein Leben hätte ich gerne einen Hof mit vielen Tieren und ich hätte einen zauberhaften Hofladen. Und ein Leben wäre ich eine Aussteigerin und würde von der Hand in den Mund leben und die Welt bereisen und da bleiben, wo es mir gerade gefällt.

Wie würdest du deine drei Leben verbringen?

Geht die Frage an mich? Ich möchte einfach in der Natur sein. Ob hier oder in fremden Ländern, das ist mir gleich. Ich fühle die tiefe Verbundenheit zu Mutter Erde, das Drumherum spielt für mich keine große Rolle. 
Was möchtest Du den Lesern meines Blogs mitgeben?

Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass du bis hierin gelesen hast. Ich wünsche dir, dass du immer neugierig auf das Leben bleibst, mit einem offenem Herzen allen Menschen begegnest, nicht alles glaubst, was du denkst und die Verbundenheit zu dir ganz stark spürst.

Wie schön! Ich danke dir von Herzen, liebe Monika – und wünsche dir, dass du weiterhin viele Menschen im Herzen ihre Verbundenheit spüren lässt. Das machst du ganz wundervoll. 

 

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