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Wie ich mich fokussiere

Das Ziel kennen

Um etwas umzusetzen, musst du dein Ziel kennen.

Als Wandersfrau muss ich wissen, auf welchen Gipfel ich hinauflaufen möchte. Ein Sportler kennt sein Ziel, z. B. dass er bei Olympia starten möchte, vielleicht sogar die Goldmedaille umgehängt bekommt. Ein Geschäftsführer muss nicht nur die Verantwortung für seine Mitarbeiter übernehmen, sondern auch wissen, welchen Gewinn er zum Jahresabschluss erreichen möchte. Selbst bei so einfachen täglichen Dingen wie deinem Einkauf hast du ein Ziel, denn du möchtest von dem Einkauf satt werden.

Zwischenziele planen

Natürlich kann ich einfach auf mein Ziel loslaufen. Ins Auto reinspringen, und nach einer Stunde Fahrt den höchsten Gipfel raussuchen. Kann klappen, kann aber auch schief gehen, weil ich nicht mal den Weg zum Einstieg finde. Oder ich stelle am Berg fest, dass es (k)eine Einkehr gibt, ich habe viel zu viel oder viel zu wenig zu essen und trinken dabei. Mal so als Beispiel.

Sinnvoller ist es daher Zwischenziele bzw. einzelne Etappen zu definieren. So kann ich den Weg genießen und konzentriert gehen. Die Etappen zu definieren heißt jedoch nicht (!) sie schon bis ins kleinste Detail durchzuplanen. Denn a) weiß ich nicht, was konkret vorliegt und b) bin ich verschlossen gegen Abweichungen, die mir immer eine Erfahrung bringen. Soll heißen: ich kann zwar viele Tourenberichte zu meinem ausgesuchten Gipfel lesen, aber ob ich vor Ort tatsächlich die Kondition habe oder ein Teilstück umgeleitet wird, weiß ich wirklich erst, wenn ich da bin. Und wenn ich offen bin, bin ich frei für Abweichungen wie z. B. eine frühere Umkehr.

Bei meiner Wanderung durchlaufe ich folgende Etappen:

  • Planung der Route/des Tages
  • Anfahrt
  • Aufstieg bis zur Alm/Pause/Stärkung
  • ggfs. weitere Pausen oder Naturhighlights, die ich sehen möchte
  • Aufstieg bis zum Gipfel inkl. Pause
  • Abstieg
  • ggfs. wieder in Etappen/mit Pausen
  • Heimfahrt

Unterstützung annehmen

Wenn ich meine Etappenziele nicht kenne oder unsicher bin, suche ich mir einen Coach oder versuche es mit trial-and-error. Je nach Typ. Hat beides seine Vorteile.

Als Geschäftsführer habe ich sogar „Untertanen“, die mir zu meinem Ziel verhelfen (müssen). Ich muss mein Ziel kennen, aber die einzelnen Zahlen und (Produktions-)Ergebnisse für den Forecast liefern die Mitarbeiter/Abteilungen. Ich kann gar nicht alles wissen.

Den Fokus halten

Um dein Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dein End-Ziel im Auge zu behalten, immer im Hinterkopf zu haben. Noch wichtiger ist es m. E. aber, den Fokus auf den aktuellen Schritt zu halten.

Ich muss beim aktuellen Schritt nicht mal wissen, wieviele Etappen noch kommen. Wichtig ist nur zu wissen, dass alle Etappen aneinandergefügt zum Ziel führen. Und dass ich erkenne, wann die einzelne Etappe absolviert ist, ich die nächste beginnen kann. Für mich ist es weniger ablenkend, wenn ich weiß, dass alle Etappen einzeln gut geplant sind, so kann ich den Fokus im wahrsten Sinne des Wortes auf meinen nächsten Schritt legen, bin nicht abgelenkt durch Fragen/Lücken, die mich beschäftigen.

Schritt für Schritt

Jedes Ziel wird mit vielen Schritten gegangen. Und der Fokus sollte immer auf dem aktuellen (!) Schritt liegen – und nicht schon beim Übernächsten oder beim Letzten, denn da kann ich gedanklich gar nicht richtig sein, wenn ich den aktuellen Schritt tue. Und wenn ich zu viele Dinge gleichzeitig tue, verliere ich den Fokus.

Bleiben wir bei dem obigen Wander-Beispiel:

  • Wenn ich den Weg zum Gipfel gehe, muss ich darauf achten, dass ich trittsicher einen Fuß vor den anderen setze. Bin ich HansguckindieLuft, bin ich unaufmerksam und nicht trittsicher. Wenn ich (und ja, ich muss dies beim Wandern ständig tun 😉 ) die schöne Natur mit ihren Blumen, Wiesen, Bäumen, Licht-Schatten-Spielen anschaue, mich ablenken lasse, achte ich nicht auf den Weg, komme ggfs. ab von diesem.
  • Lösung: Entspannung mit einplanen. Pausen dienen der Stärkung. Nur starr das Ziel zu verfolgen führt zu Verkrampfung. Aber wenn ich mich bewusst hinstelle, die Natur beobachte, kann ich mich erholen und sodann achtsam den Weg weitergehen. Und immer wieder Rückbesinnung darauf: was ist mein aktueller Schritt? Gehört meine Frage gerade hierher? Wenn nicht –> notieren und später nochmals nachlesen.
  • Wenn ich die ganze Zeit nur nach oben zum Gipfel starre, übersehe ich wichtige Zwischenschritte, die mein Erreichen des Gipfels festigen. Wichtig ist natürlich, dass ich ab und an hochschaue, ob mein Weg, den ich eingeschlagen habe, nicht im Nirwana endet.
  • Lösung: Vertrauen. Oftmals kann ich unterwegs gar nicht prüfen, ob ich den richtigen/schnellsten Weg eingeschlagen habe, sondern ich darf vertrauen. Vertrauen in mich und in die Wegweiser unterwegs. Ich kann also durch das Schauen auf die nächste Wegmarkierung meinen eingeschlagenen Weg absichern, um gedanklich mich wieder voll und ganz auf das Gehen zu konzentrieren. Warum sollte ich auch nicht oben ankommen? Evtl. bin ich irgendwo eine Schleife zu viel gelaufen. Aber das macht ja auch nichts, sie bringt Erfahrung!
  • Wenn ich gedanklich woanders bin, was gar nicht mit dem Berg zu tun hat, ja, wo bin ich dann? Was hab ich dann am Berg zu suchen? Oder wenn ich gedanklich noch bei dem Stolperer von eben bin, kann ich nicht konzentriert meinen nächsten Schritt setzen.
  • Lösung: Sei aufmerksam, das ist an sich das Schönste am Erreichen des Ziels: bewusst bei dem sein, was ich jetzt tue. Der Weg ist das Ziel.
  • Fazit

Es ist im Leben wie bei Computerspielen: um das nächste Level zu erreichen, muss ich das Eine absolvieren. Ich kann auch kein Level auslassen oder überspringen. Aber ich kann eines so lange wiederholen, bis ich es sicher absolviere. Warum versuchen wir dann so oft im Leben gleich das Ziel zu erreichen und oftmals den Zwischenzielen zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken?

Oder warum beschäftigen wir uns gedanklich mit Themen, die gerade nicht zu unserem Ziel passen, lassen uns ablenken?

Um ein Ziel effizient zu erreichen, heißt es: Fokus halten, nur der jetzige Schritt ist wichtig. In ihm erkenne ich den nächsten Schritt.

Frage

Wovon lässt du dich ablenken? Oder was hilft dir, den Fokus zu halten? Kommentiere gern!