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Sicherheit – nur ein Konstrukt?

Puh, die Zeit des intensiven und tiefgründigen Skorpions ist nun vorbei. Aber da ich vom Sternzeichen her Skorpion bin, liebe ich die tiefgehenden Fragen. Und heute beschäftigt mich das Thema Sicherheit.

Was bedeutet Sicherheit?

Laut Wikipedia ist Sicherheit etwas, das Gefahren und Risiken ausschließt. Hm. Tatsächliche Gefährdung bei zum Beispiel Krieg ist für mich nachvollziehbar und m. E. auch wichtig zu unterbinden. Für das Wohl jedes Einzelnen wie auch das der Welt.

Aber um diese Sicherheit geht es mir nicht. Ich meine die Sicherheit, die wir uns selbst erschaffen wie Haus & Hof, Verträge, Versicherungen und Fahrpläne zum Beispiel.

Die vermeintliche Sicherheit

Ich habe mich gefragt, warum wir dieser Sicherheit so hinterherlaufen, wenn doch nicht mal das Amen in der Kirche sicher ist. Denn selbst ein Busfahrplan ist ja nur ein Plan, keine Sicherheit. Jeder Vertrag ist kündbar (was auch Befreiung heißen kann!), aus jeder Rolle können wir aussteigen. Die Versicherung deckt nur einen Teil ab und ersetzt den Schaden ja nicht. Es ist ein materieller Ausgleich, obwohl wir einen persönlichen Wert verlieren (wie ich mein Auto letzten Sommer).

Und dennoch halten wir an Sicherheiten wie Arbeitsverträgen, Eigentum und Ähnlichem fest. Und ich selbst weiß, dass jeder Arbeitsvertrag trotz Klauseln gekündigt werden kann. Beide Seiten haben davon mehrmals Gebrauch gemacht. Daher sehe ich dies auch nicht als Sicherheit, sondern als Befreiungsakt. ??? Das ist meine Definition nach meinen erlebten Erfahrungen. Und sie weicht vielleicht von deiner ab.

Sicherheit als Schutz

Und natürlich finde ich es schön, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass mein Bus nach Plan kommt, dass ich zu bestimmten Öffnungszeiten meine Lebensmittel nachkaufen kann, dass mein Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt überwiesen wird. Aber natürlich ist das nicht. Natürlich (an der Natur orientiert) sind die verschiedenen Phasen, die Auf und Abs, das Geben und Loslassen. Das Leben in Wellen. Dem Hingeben, Fließen lassen, dem Bruch, das Fallen und Zurückfliessen, Sammeln und stärker starten.
Warum orientieren wir uns so wenig daran und geben uns so festgefahrene Strukturen vor, statt mit dem Rhythmus der Natur zu gehen?
Warum vertrauen wir so wenig auf den Fluss und bestimmen lieber alles vor? Bestimmen eine Sicherheit, die keine ist? Zum Schutze? Warum muss ich etwas schützen? Wer schützt da eigentlich wen?

Eigene Erfahrung

Wenn ich in anderen Städten den Nahverkehr nutze, bleibe ich oft in meiner Komfortzone, gebe mir selbst Sicherheit. Indem ich bekannte Umsteigepunkte nutze.

Begebe ich mich jedoch auf Stadterkundung, lasse ich mich mal vom Stadtplan und mal von meiner Intuition leiten. Je nach Lust und Laune und damit je nach Sicherheitsempfinden ?

Befreiung

Wenn wir alle bei uns wären, in unserer Mitte, in unserem Herzen, bräuchten wir keinen Schutz, sondern wären im Vertrauen. ??

Und ja, natürlich ist es wundervoll, wenn eine Versicherung nach einem Hausbrand einen Teil der Kosten decken kann. Oder wenn mein Arbeitgeber mich nicht einfach so rauswerfen darf.

Aber ist nicht jeder Moment des Änderns eine Möglichkeit genauer hinzuschauen und zu wandeln? Vielleicht war es an der Zeit, den Ort zu wechseln. Oder in dich zu schauen, was du beruflich wirklich machen willst. Denn das Festgelegtsein durch Verträge oder Käufe zieht auch eine gewisse Bequemlichkeit und somit eine Komfortzone und damit auch eine vermeintliche Sicherheit nach sich: sich nicht mit Neuem befassen müssen. Altes einfach laufen lassen. Da muss ich nicht reflektieren, sondern trete in meinen ausgelatschten Schuhen weiter, denn die neuen könnten ja drücken.

Und natürlich ist das eine Unterstellung! Daher interessiert mich besonders:

Wie siehst du das?

Wenn dich dieser Beitrag eher aufwühlt, geh in dein Herz?, erde dich bewusst. Lasse abfließen, was da gerade in dir hochkommt.