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Inneres Kind

Eines vorweg: ich erlaube mir nicht, mich als Inneres-Kind-Therapeut auszugeben. Dazu bin ich selbst viel zu sehr mit meiner Inneren-Kind-Arbeit beschäftigt. Die m. E. auch ein Leben lang anhält. Aber ein paar Basics und meine Erfahrungen möchte ich hier wiedergeben.

Was ist das Innere Kind?

Jeder Mensch hat jeden Aspekt, jeden Moment seines Lebens in sich abgespeichert. Das fröhlich lachende Mädchen genauso wie das, das weinend in der Ecke stehen muss. Den verspielten und verträumten Jungen genauso wie den, der brutal zusammengeschlagen am Boden liegt. So können wir auf das lachende wie auch weinende Kind zurückgreifen. Und wir tun dies unbewusst auch permanent: wenn wir mal wieder schaukeln oder Seifenblasen machen, durch das Laub rascheln und ganz unbeschwert sind, nähren wir unser Inneres Kind. In Situationen, in denen wir Angst haben oder uns nicht anerkannt fühlen, meldet sich ebenso unser Inneres Kind und fordert unsere Aufmerksamkeit ein – nur wissen wir dies oft nicht.

Wie erkennst du dein Inneres Kind?

Es sind Situationen, in denen wir uns nicht angenommen fühlen, uns ärgern, in denen unser Inneres Kind sich meldet, weil sich der abgespeicherte Schmerz zeigt. Und das ist uns oftmals nicht bewusst.

Ein Beispiel: Du hast als Kind ein Bild gemalt, bist strahlend zu deinen Eltern gelaufen, die sich gerade gezofft haben und dir daher nicht die Aufmerksamkeit schenkten, die du verdient hast. Dies konntest du aber nicht erkennen und reflektieren. So hast du ganz unbewusst abgespeichert, dass du deinen Eltern nicht wichtig bist – und hast zukünftig versucht, ihre Liebe zu bekommen, indem du dich viel mehr angestrengt hast. Und immer, wenn es dir nicht genug Lob war, hast du es wieder auf dich bezogen und den Glaubenssatz gebildet, dass du nicht gut genug seist. Dass du nichts wert bist, dass du nicht geliebt bist. Oder Ähnliches.

Und genau dieses Gefühl triggert dich nun als Erwachsener immer und immer wieder. Du triffst auf Situationen, in denen du dich wieder nicht geliebt und gut genug fühlst. Und der Schmerz ist immer da, du weißt nur gar nicht mehr, warum es dich zum Beispiel so unendlich wurmt, dass dein Chef deiner Meinung nach deine Kollegin mehr gelobt hat als dich. Aber du fühlst die Ungerechtigkeit – und fühlst dich verloren, einsam.

Warum? – Weil dein Inneres Kind hier kreischt und diesen Schmerz nicht wieder fühlen will. Daher versuchst du, diesem Schmerz aus dem Weg zu gehen und dich noch mehr anzustrengen. Teufelskreis.

Lösungsansatz

Was kannst du nun tun? – Als Erwachsene dieses Gefühl fühlen, dir vorstellen, wie du dein Inneres Kind in den Arm nimmst und ihm Geborgenheit geben, indem du mal wieder schaukeln gehst, Eis isst, lachst und Leichtigkeit lebst.

Wie dieses Fühlen und Erkennen der damals gebildeten Glaubenssätze geht, dafür gibt es Coaches wie Susanne Hühn oder Robert Betz oder Cora von der Heyden.

Ich kann dich in einer Meditation in Kontakt mit deinem Inneren Kind bringen, sodass du es spürst, es vielleicht vor deinem Inneren Auge siehst. Wenn du das wünscht, schreibe mich gern an unter christine@lebensweite.de

Meine Erfahrung

Ich konnte anfangs mit dem Begriff Inneres Kind nichts anfangen. Aber mit der Zeit sah ich in verschiedensten Situationen immer mein gleiches Reaktionsmuster. Und nahm dies zum Anlass, mich mit meinem Inneren Kind auseinander zu setzen. Durch Meditationen durchlebte ich alte Situationen nochmals, weinte viele damals ungeweinte Tränen, fühlte den Schmerz, bis er gehen konnte. So erlöste ich ihn. Und auch mich. Und das ist das Entscheidende.

Natürlich ist es schmerzhaft, den Schmerz, die Trauer, die Wut und Ohnmacht zu fühlen. Aber als Erwachsener hast du die Kraft dazu!

Und es gibt immer wieder Situationen, in denen meine kleine Christine sich meldet. Aber es werden weniger. Und ich kann viel leichter in die kindliche Freude einsteigen und damit meine Kleine nähren. Manchmal meldet sie sich nun zum Kuscheln und ich nehme sie gedanklich in den Arm. Ein sehr schönes Gefühl, das definitiv für mich zur Selbstfürsorge und Selbstliebe gehört. Für das Annehmen meines Inneren Kindes bin ich sehr dankbar!

Warum Innere-Kind-Arbeit?

Weil du dich frei machst, ist innere Kind Arbeit meines Erachtens so wichtig. Und ich verstehe, wenn du sagst, du möchtest keinen Schmerz fühlen. Nur damit drückst du ihn immer und immer wieder weg – und er zeigt sich immer und immer wieder stärker und stärker. In allen möglichen Situationen. In der Partnerschaft, Familie, bei deinem Arbeitgeber, mit Freunden.

In unterschiedlichen Ausprägungen kommt das Gefühl. Achte in deinem Alltag mal auf wiederkehrende Situationen und deine Gefühle. Ist da immer und immer wieder eine Situation im Job, in der du dich nicht anerkannt oder missverstanden fühlst? Steckt da immer dein gleiches Gefühl dahinter? – Dann bist du bereit, dich mit deinem Inneren Kind auf Augenhöhe zu bewegen, ihm und dir deine Freiheit wiederzuschenken.

Anmerkung

Wir schieben oft dem Auslöser (oben den Eltern oder dem Chef) die Schuld zu. Aber sie lösen in dir nur was aus, was bereits da ist. Sie ärgern dich nicht absichtlich, sondern es ist DEINE Wahrnehmung, dass etwas nicht stimmig ist.

Die anderen agieren immer so gut, wie sie es selbst können. Und selbst, wenn sie in deinen Augen hinterhältig agieren, machen sie es, weil sie es gerade nicht besser können, weil auch sie verletzte Innere Kinder in sich tragen.

Und wir sind hier wieder beim Opfer-Täter-Spiel. Es hängt schließlich alles zusammen. ☺️

Daher kannst nur du bei dir anfangen, eine Lösung herbeizuführen. Und dir damit neue Freude und Leichtigkeit zu schenken. Und dabei anderen Menschen vergeben, die du bis dato verurteilst hast.

Feedback

Hast du dich mit deinem Inneren Kind beschäftigt? Kannst du den Schmerz ziehen lassen? Liest du dich gerade erst ein? Was bewegt dich? Wovor hast du Angst? Was hält dich vielleicht ab?

Teile es mir gern via E-Mail an christine@lebensweite.de mit. Und wenn du Unterstützung wünscht, kommuniziere dies bitte klar (denn auch das tun wir oft nicht, weil wir uns nicht trauen). Ich danke dir für dein Vertrauen❣️