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Lust oder Frust? – Herzhaftes Essen als seelische Lösung.

Herzhaft essen

AuflaufMir ist neulich so ein widersprüchlicher Ausdruck aufgestoßen: wenn jemand sagt, er/sie mag etwas Herzhaftes essen, ist damit oft was Fettiges, Schweres, Salziges, Deftiges gemeint – und das alles tut dem Herzen gar nicht gut. Wie absurd das Ganze doch ist!

Woran denkst du bei herzhaftem Essen? Nicht auch an das eben Genannte?

Meine Vermutung

Ich denke, dass wir uns bei Herzhaftem nach Anlehnung sehnen, nach Herzensnähe – und dies dann über einen Mangel in der Ernährung angezeigt wird. Denn wenn wir ausgeglichen sind – essenstechnisch, also stofflich, wie auch seelisch, also feinstofflich – benötigen wir kein deftiges Essen, weil wir ausgefüllt sind. Wir haben alles, was wir brauchen. Und Gelüste gehören in Maßen zum Leben dazu. Schließlich sind sie unsere Wegweiser.

Vergleich mit Süßem

MuffinBei Süßem ist mir die Analogie klarer. Süßes hat was von lieblich – und das passt m. E. zum Herzen. Naschen und vernaschen hängen daher auch eng zusammen. Ich finde jemanden/etwas süß, daher vernasche ich es.

Körperanzeichen

Unser Körper zeigt uns immer an, wo wir einen Mangel haben – auf (fein-)stofflicher Ebene. Was wir gerade benötigen, danach gelüstet uns. Nur die Analogie zu Herz & Herzhaftem, die ist mir nicht so ganz nachvollziehbar. Dir?

Übrigens

Nicht alle Gelüste sind tatsächlich Mangelanzeichen. Gerade heutzutage gelüstet uns oft nach dem, wovon wir eh schon zu viel haben. Weil wir darauf konditioniert sind, viel von einem Stoff wie Salz, Zucker, Kaffee zu bekommen. Und Konditionierung hat zu Folge, dass uns gelüstet, weil wir es unbewusst mit etwas verbinden. Ähnlich der Zigarette zum Kaffee. Das ist ursprünglich mal reiner Genuss und endet oft in einer Sucht. Und so ist es mit den versteckten Lebensmitteln oft. Uns nicht bewusst, aber sie haben uns im Griff. Verstärkt natürlich durch die Werbung und Medien. Chips gehören zum TV wie Popcorn zum Kino. Zum Kuchen gehört ein Kaffee wie in alten Rezepten (wegen der Mangelerscheinung, nicht wegen des Geschmacks!) die Prise Salz in den Kuchen. Und so gewöhnen wir uns an etwas, was uns nicht zwingend gut tut.

Konditionierung

Und diese Konditionierung ist es auch, die uns selbst Jahre später noch rückfällig werden lässt. Weil in uns etwas abgespeichert ist, dass sie nach vorn drängt.

Ich kenne dies selbst auch – und futtere dann (obwohl ich mich überwiegend basisch und damit sehr enthaltsam mit tierischen Produkten ernähre) heißhungrig eine Salami, die längst nicht mehr so schmeckt wie in meiner Erinnerung. Nein, sie schmeckt salzig und pappig zugleich, weil sich meine Geschmacksnerven an Anderes gewöhnt haben. Aber die alte Konditionierung zeigt sich hier und da. Und je öfter ich ihr nachgebe, umso mehr zeigt sie sich dann wieder. Total paradox bzw. konditioniert 🤣

So wie Sport auch, gibt es uns nur kurzzeitig Befriedigung, bevor das Loch wieder größer wird und erneut (meist mit mehr) gestopft werden möchte. 

Seelischer Ruf

Wie eben schon beschrieben haben diese Heißhungerattacken eine seelische Aufgabe. Sie weisen uns auf etwas hin: wenn du viel nascht, kannst du dich fragen, wo dir die Süße im Leben fehlt. Darf es lieber scharf sein? Wo fehlt dir die Schärfe, das Brennen, das Heiße im Leben? Oder salzig? Wo fehlt dir der Pepp, das Würzige? Das Deftige erinnert uns an Anlehnen, zur Ruhe kommen (daher wohl der Begriff der Herzhaftigkeit), Halt suchen.

Frage dich: Welcher Lebensbereich kommt zu kurz? Und was kannst du dir selbst geben, um diesen Bereich zu decken? Kannst du dich z. B. selbst in den Arm nehmen, für dich sorgen? Oder schiebst du deine Faulheit vor, statt deine Komfortzone zu verlassen und so mehr Schwung in dein Leben zu bringen?

Durchleuchte dich – und du wirst einige Laster ablegen können. Tauche ein in deine Tiefen! Dort liegt verborgen deine Lösung, dein Schlüssel zur Freiheit.

Gern unterstütze ich dich dabei – z. B. durch das Intuitive Zeichnen, in dem du aufzeichnest, was in dir schlummert.