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Sucht – die Suche nach Vollkommenheit

Was ist Sucht?

Sucht ist laut Wikipedia ein übersteigertes Verlangen nach etwas, einem bestimmten Tun bis hin zu krankhaften Verhalten. Dabei ist der Übergang vom Genuss hin zur Sucht fließend, zumal oft unbewusste Glaubenssätze oder ein Kontrollverlust eine tragende Rolle spielen. Wie auch Entzugserscheinung, die es uns erschweren ein Muster zu durchbrechen. 

Erkennen und Durchbrechen

Eine Sucht kannst du durch Bewusstmachung erkennen, indem du zum Beispiel fastest und deine Reaktionen beobachtest. Dabei musst du tief in dich eintauchen, sehr ehrlich zu dir sein. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich selbst als jahrelanger Raucher mich nicht als Raucherin bezeichnet habe. War ja nur Genuss und ein Mittel, um während der Pause an die frische Luft zu gehen. So viel zum Selbstbetrug. Inzwischen habe ich diese Last (denn das war sie) abgelegt.

Du kannst auch deine Handhabung hinterfragen, denn die Suche ist vielfältig. Wie die Süchte auch. Was kompensierst du?

  • Fehlt dir die Süße im Leben?
  • Wo möchtest du aufwachen?
  • In welchem Bereich hältst du dich zurück und suchst den Kick dafür im Außen?
  • Was möchtest du verschleiern?
  • Was magst du nicht sehen oder fühlen?
  • Weshalb fühlst du eine Leere?
  • Nach wessen Liebe sehnst du dich?
  • Wann bist du vom Hier und Jetzt weggekommen?
  • Welche Information fehlt dir, worauf findest du keine Antwort?

Welche meiner Fragen triggert dich? Was möchtest du dir nicht anschauen?

Und manchmal ist es noch viel trivialer! Warum möchtest du jetzt das Glas Wein trinken? Was bewirkt es in dir? Gemütlichkeit? Warum kannst du diese nur mit dem Glas Wein erzeugen? Oder die Chips. Was fehlt dir, dass du jetzt nach etwas Salzigem greifst? Und kannst du tatsächlich nicht gut drauf sein ohne Kaffee am Morgen? Welcher Glaubenssatz hindert dich, auch ohne Kaffee voller Schwung zu sein?

Suchtmomente und ihre Bedeutung

Ja, wenn du hinschauen magst, gilt es, ganz ehrlich zu sein. Und nicht mit einer anderen Handlung eine neue Flucht zu suchen. Bitte verurteile dich NICHT, wenn du wieder deiner Sucht, deinem Genuss nachgegangen bist. Das treibt dich noch weiter rein. Aber frage dich, was steckt hinter welcher Sucht? – Hier einige Beispiele, die nicht vollzählig sind:

  • Alkohol: Ein Nebel trennt uns von der Anderswelt; oft spirituelle Menschen, die den Zugang zu ihrer Intuition verloren haben

  • Bier

    Zigaretten: gehen über die Lippen; oftmals fehlende Liebe bereits im Kindesalter (das heißt nicht, dass deine Eltern dir zu wenig gegeben haben, sondern dass du es anders aufgefasst hast!)
  • Süßes: die kindliche Leichtigkeit im Leben und das Glück im Leben suchst du auf andere Weise
  • Ausdauersport: oft geht es hier um ein Weglaufen vor einer Situation, den Kopf wieder frei bekommen
  • Extreme Muskeln: bedeuten oft den Aufbau eines Schutzpanzers, weil der innere Schutz nicht hält, wird er im Außen aufgebaut
  • Aufräumen/Putzen: Kontrolle, alles rein halten wollen, nicht schmutzig (= schuldig) sein dürfen
  • Online: Anerkennung durch andere und eine Antwortsuche auf eine Frage, die dem Suchenden meist nicht bewusst ist
  • Kaffee: Motivation, Muntermacher, weil Energie fehlt; oft nur mit einem Glaubenssatz verknüpft, der über die Ahnen weitergegeben wird
  • Futtern oder Fehl/Zuviel-Einkäufe: sind oft ein Zeichen der eigenen Anerkennung. Denn der Kauf und das Essen erfüllen dich kurzzeitig mit Genugtuung.  

Findest du dich irgendwo wieder? Das Erkennen ist der erste Schritt. Und dann musst du noch nicht süchtig sein, aber kannst in dich lauschen, wie du deine Kompensation in dir selbst heilst und deine Komfortzone verlässt, die dir ja nur einen vermeintlichen Schutz bietet.

Die fehlende Vollkommenheit

Und hinter all dem steckt die Suche nach Vollkommenheit, nach ursprünglichem Sein unserer Seele: weil unsere Seele weiß, wie es sich anfühlt, alles zu sein. Und diese Sehnsucht, das Bedürfnis wollen wir stillen und den Schmerz lindern.

Die Ursache liegt meist (nicht immer) in der Kindheit. unsere Sucht ist besonders stark, je mehr unsere Seele von der Vollkommenheit entfernt ist, je größer die Trennung von Vollkommenheit und Schmerz ist. Die Sucht (oder eben auch nur der Genuss) soll die Brücke bauen und den Schmerz überwinden – und tut es ja kurzzeitig auch. Aber eben nur kurzzeitig.

Und wenn wir uns verurteilen, schämen oder schlecht fühlen, wird die Trennung noch größer – und die Sucht oftmals auch. Ein Kreislauf. 

Lösung

Daher hilft es, diese Lücke emotional zu schließen, indem wir zum Beispiel über das Innere Kind unsere Gefühle heilen, Blockaden lösen und in die Vergebung gehen. Ebenso spielen hier mal wieder die Selbstliebe und Selbstfürsorge eine große Rolle. Denn wenn du im Einklang mit dir bist, brauchst du auch deine Fluchthilfe nicht mehr. Auch Hypnose oder eine schamanische Reise, in denen wir das Alles-Was-ist-Gefühl erleben, erleichtern die Überwindung. 

Je mehr du in deiner Kraft und geerdet und dadurch in deiner Mitte bist, umso mehr kannst du die Sucht und das Verlangen nach dem Genuss loslassen.

Wichtige Anmerkung: Auf der Erde werden wir diese Vollkommenheit nicht erfahren. Wir müssen nicht perfekt sein. Aber je wohler du dich fühlst, je mehr du bei dir angekommen bist, umso weniger Sucht brauchst du. Geh regelmäßig in dein Herz, erde dich, sei gut zu dir und du wirst peu a peu deine Gelüste und Sucht loslassen können. ♥ ♥ ♥