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Wünsche und Bedürfnisse

Als Babys äußern wir immer unsere Bedürfnisse, indem wir schreien. Mit der Zeit lernen wir aber, diese zurückzustecken, weil wir spüren, dass wir angepasst manchmal das bekommen, was wir wünschen (Liebe, Anerkennung, Harmonie). Oder dass es für uns angenehmer scheint, nicht aufzufallen. Wir beziehen Gefühle und Situationen im Umfeld auf uns, obwohl sie gar nicht uns gelten. Auf diese Weise lernen wir, unsere Wünsche und Bedürfnisse zurückzustecken oder gar zu leugnen oder die Wünsche anderer als unsere zu sehen. Besonders weil unsere Bezugspersonen aus ihrer Warte heraus das Beste für uns wollen und uns so lenken. Dies ist nicht bös gemeint, das Gegenüber tut es immer aus seiner besten Warte heraus! Immer, aber dazu wann anders mehr.

Eigene Wünsche erkennen

Wie erkenne ich nun aber, was meine und was andere Wünsche sind?

Wenn ich Hunger habe, ist es klar. Aber gerade bei großen Entscheidungen, wenn es darum geht, meinen Lebensweg einzuschlagen, wissen wir manchmal nicht, was wirklich unser Anliegen ist. Wir überhören dann das Herz und treffen eine Sicherheitsentscheidung, weil dies im Einklang mit dem Umfeld ist. Oder weil wir Angst haben, allein dazustehen oder nicht abgesichert zu sein.

Wenn du merkst, dass du etwas tust, was dir keinen Spaß macht, dann ist es nicht Deins! Das kann der tägliche Weg ins Büro sein, ein Treffen mit Freunden, ein Urlaub, auch der Abwasch oder alltägliche Einkauf 😉 Dies zu erkennen ist der wichtigste und schwierigste Schritt. Denn oft rennen wir ins Büro oder treffen Freunde, weil wir es von uns selbst erwarten. Wir kaufen ein, weil der Kühlschrank (vermeintlich!) leer ist.

Wir haben Angst, unseren Wunsch nach Ruhe und Freiheit zu glauben, denn wir wollen ja Geld verdienen und Freunde möchten wir doch treffen und satt werden auch. Oder? Ist das wirklich immer so?

Wir glauben leider oft – durch anerzogene Glaubenssätze – dass etwas schwer oder teuer sein muss, damit wir es schätzen oder werten können. Und hierin liegt genau das Missverständnis! Alles, was leicht und freudig geht, ist das, was den Fokus verdient. Das ist DEIN Weg!

Nimm wahr

Im Alltag ist der Indikator „Freude“ bzw. Leichtigkeit der Schlüssel zum Erkennen, ob etwas dein Weg, dein Wunsch, dein Bedürfnis ist. Dein Herz kennt nur die Leichtigkeit, die Freude, den Spaß. Und das ist wirklich so, ich spreche aus reiner Erfahrung. Denn das, was du da dann spürst, ist reine Liebe!

Sobald du eine Beklemmung, ein ungutes Gefühl oder gar nichts wahrnimmst, ist es nicht Deins! Nur was in absoluter Freude ist, ist dein Herzensweg, ist dein Wunsch. Dies kannst du in kleinen Situationen spüren wie dem täglichen Einkauf. Kauf dir das, was dich anlacht, unabhängig vom Preis! Du wirst Freude verspüren und mehr Freude in dein Leben ziehen! Und dadurch wiederum besser deine Wünsche wahrnehmen!

Kompromisse

Im Alltag gehen wir viele Kompromisse ein. Aber nicht alle sind nötig. Viele treffen wir aus unserer Rolle einer Person gegenüber heraus (als Freundin, Kollegin, Mutter, Tochter, Partnerin,…). Wenn ich keine Lust habe, eine Freundin zu treffen, darf ich dies erkennen und absagen. Denn mein Herz wünscht sich was Anderes. Und wenn ich das tue, was mein Weg ist, habe ich mehr Spaß, Lebensfreude, bin ausgeglichen und viel mehr für andere Menschen da, wenn sie mich brauchen. Und dies gilt für Freunde genauso wie für den Arbeitgeber! Das heißt, je mehr Freiheiten ich habe, umso besser kann ich meinem Herzen folgen, auf meine Wünsche hören.

Dies ist ein Kreislauf: erkenne deinen Wunsch, gehe ihm nach, du wirst damit leichter/freier sein und deinen nächsten Wunsch, dein nächstes Bedürfnis besser/schneller erkennen. Starte mit kleinen Wünschen, um in diesen Kreislauf hereinzukommen. Er weitet sich automatisch zu einer Spirale, wenn du es zulässt.

Das Wahrnehmen, die eigenen Zeichen erkennen, das dürfen wir wieder lernen.

Und wie du Glaubenssätze wandeln kannst, um wieder in deine Stärke, also dem Erkennen, was dein Wunsch und was deine Verpflichtung ist, zu kommen, habe ich bei den Affirmationen erklärt.

Die Differenzierung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung findest du hier.

„Deine Seele will nicht, dass du dir Sorgen machst. Sorgen sind unwirklich. Sie bereiten im voraus Schmerzen, und deine Seele ist nicht Teil von etwas, was dir Schmerzen bereitet.“

– Deepak Chopra