Kein NEIN für den anderen
Ein JA zu dir, ist KEIN Nein für oder gegen den anderen. Sondern es ist ein Einstehen für deine Bedürfnisse, für dich. Ein Grenzensetzen, um deine Ressourcen aufzufüllen und das zu tun, was für dich gerade wichtig ist. Es ist reine Selbstfürsorge und eine Wertschätzung an dich selbst. Es ist ein Akt der Selbstliebe.
Was bedeutet ein JA zu dir genau?
Ein Ja zu dir bedeutet, dass du dir mehr Raum nimmst und klar kommunizierst, was du dir wünscht. Und dies kann bedeuten, dass dein Gegenüber nun einige Dinge nicht mehr tun sollte, weil du es nicht haben möchtest. Das können Ratschläge und gutgemeinte Tipps genauso sein wie das Weiterleiten von (unnötigen) Links und lustigen Bildchen wie auch ein Stopp beim Übernehmen von selbstverständlichen Aufgaben. Es ist egal, warum du dies nicht mehr haben möchtest, warum du Stopp sagst. Es ist egal, ob du dich überlastet fühlst, es dich nervt oder du die Energie nicht mehr in deinem Feld haben möchtest. Es ist egal, ob du Abstand zu deinem Gegenüber und mehr Zeit für dich haben möchtest oder was auch immer. Du kommunizierst deine Grenze, weil du etwas nicht mehr wünscht.
Grenzen setzen
Und wie oft glauben wir, dass wir kein Nein sagen dürfen, dass wir nicht absagen können. Warum auch immer – da spielen viele Glaubenssätze und alte Muster rein. Aber je klarer du dir deiner Bedürfnisse bist und diese kommunizierst, je mehr du wahrhaftig bist und zu dir stehst, umso mehr bist du in deiner Kraft, kannst vertrauen und dich selbst ermächtigen. Es ist ein Raustreten aus der Komfortzone. Das bringt Freiheit und lässt dich tatsächlich leben. Damit nimmst du dir deinen Raum ein. Und je mehr du in dir verankert bist, umso mehr kannst du geben, für andere da sein. Das ist das Fülleprinzip: wenn ich voll bin (an Energie), kann ich mich verschenken (Energie abgeben, helfen,…).
Meine Erfahrung
Ich habe es jetzt einige Male erlebt, dass ich anderen Menschen gegenüber kommuniziert habe, dass ich gewisse Dinge nicht mehr wünsche. Zum Beispiel das Weiterleiten von Informationen, bei denen die andere Seite meint, dass sie wichtig oder gut für mich sind. Gutgemeinte Ratschläge sind eben oft nur gut gemeint. Haben aber eher was mit dem zu tun, der sie gibt, als mit dem, der sie zu hören bekommt. Hier kommt der Aspekt des fokussierten Zuhörens mit rein: Achte ich auf den anderen?
Ich habe mich mit dem Grenzen aufzeigen freier gemacht, weil ich nicht mehr regelmäßig Informationen erhalte, die ich eh nicht lese, die aber mein Energiefeld belastet haben. Das Übergriffige anderer Personen, ihre gutgemeinten Ratschläge, was ich tun sollte, haben nachgelassen. Und nein, sie haben dies nicht gern von mir angenommen, dass ich ein Stopp gesetzt habe. Ganz im Gegenteil: sie haben es persönlich genommen, ihre Inneren Kinder haben aufgekreischt (und meines dann im Dialog auch!). Dabei war es gar kein NEIN gegen sie, sondern ein Ja zu mir! Damit du diesen Kreislauf besser verstehst, schauen wir uns dies jetzt andersherum an. Nur noch eins: Grenzen setzen, ist eine Stärke! Und du übernimmst die Verantwortung für dich.
Die Kehrseite
Wenn jemand für sich einsteht, einen Wunsch äußert, eine Grenze setzt, steht er/sie für sich ein – und lehnt dich deswegen noch lange nicht ab! Denn diese Person tut etwas FÜR sich. Du kennst es vielleicht auch, dass du eine Verabredung absagst, weil DU jetzt gerade Ruhe brauchst. Und nicht, weil du die andere Person nicht sehen magst. Verstehst du? Wenn du das Verhalten des anderen als Ablehnung, als Nein gegen dich siehst, dann kannst du z. B. nachspüren, woher dieses Gefühl kommt. Ist es dein Inneres Kind, was schreit? Eine Angst, die sich meldet? Ein versteckter Glaubenssatz?
Warum glaubst du, dass die andere Seite gegen dich ist? Du könntest dir auch sagen: ah, interessant, dass er/sie gerade dies tut. – Und dann lässt du dies bei der anderen Person, ohne es in dein Feld zu ziehen. Denn es hat ja mit der Person, die etwas geäußert oder gemacht hat, was zu tun. Und nicht mit dir. Nur du, du reagierst darauf, weil du es so gewohnt bist. Dieser Ansatz hat ganz viel damit zu tun, das eigene Herz zu öffnen, zu vergeben. Und zu verstehen, dass wir alle unsere eigenen Räume brauchen, diese rein halten müssen, um Kraft zu tanken. Das ist pure Achtsamkeit und Bewusstheit. Und schenkt uns Freiheit.
Ein JA für die eine Person ist KEIN NEIN gegen die andere Person.
Wie fühlt es sich für dich an, zu verstehen, dass es nicht gegen dich, sondern FÜR die andere Person ist?